Mai ist Rhabarberzeit. Ich liebe Rhabarber. Wie kann man etwas auch nicht lieben, was im Englischen als pieplant (wörtlich Küchenpflanze) bekannt ist. Noch dazu, da es in einer Zeit in voller Pracht steht, in der die meisten Obstsorten noch blaß vor sich hin dämmern.

Wissenswertes über Rhabarber

Das es mehr als hundert Rhababersorten gibt, dürfte für Erstaunen sorgen. Auch als Rheum officinale bekannt sorgte das Knöterichgewächs schon seit ca 2700 vor Christus als Heilpflanze für Hilfe bei Zahnfleischentzündungen und entspannten Wegen zur Toilette. Welch ein Tausendsassa!

Rhabarberkompott- sauer ist nicht immer lustig

Doch viele Menschen haben “Rhabarbersperre”. Unselige Kindheiterinnerungen machen die hübschen Stängel zu einem suspekten Obst. Säuerliche Schärfe ist nicht der Stoff aus denen kulinarische Kinderträume gewebt sind. Das komische Gefühl auf den Zähnen bleibt unvergesslich.

Na ja Rhabarberkompott ( allein schon das Wort) ist jetzt auch nicht so sexy.

Doch in Zeiten der Neuentdeckung saisonaler Köstlichkeiten, rekrutiert der rote Stängel eine wachsende Anhängerschaft zu der auch ich gehöre. Vorurteile kann man abbauen und beim köstlichen Rhabarber lohnt es sich garantiert.

Zur Zeit wird er, ein bisschen wie Zuccini im Sommer, inflationär angeboten. Ihn ersteinmal ins Gemüsefach zu quetschen, ist eine Herausforderung. Doch seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten sind es wert in meditative Häutungen des sauren Gesellen einzutauchen.

 Rhabarber kann so köstlich sein

Meine Favoriten sind Pies, Tartes , Crumbles, Cremes und Sirup. Hier kann der Rhabarber zeigen was er drauf hat. Und ihn schamhaft hinter Streuseln zu verstecken ist einfach zu schade ( wenn auch köstlich). Mit einer königlichen Krone aus knusprigem Baiser adelt man ihn huldvoll.

Zu Fleisch, Fisch oder Käse ist er ein ausgleichender Botschafter, am wohlsten fühlt er sich aber in Gemeinschaft von Süßem.

Mit Chutneys hat man beides, darum stelle ich euch ein Rezept vor, dass sehr einfach und schnell für einen Überraschungsmoment der Geschmacksnerven sorgt. Und Anerkennung der Gäste: “was du auch alles selber machst… ” dabei ist es so easy peasy.

Hier ist das Rezept für ein Rhabarberchutney:

350g Rhabarber, 2 Zwiebeln gehackt
1/2 Chilischote, klein geschnitten
1 Stück Ingwer, gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt, Olivenöl
40g braunen Zucker, 3 Eßl Essig

Rhabarber schälen, in 2 cm große Stücke schneiden. In einer Pfanne Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Olivenöl einen Moment anschwitzen. dann den Rhababer dazugeben. Wenn er etwas Flüssigkeit abgegeben hat, nach ungefähr 10 Minuten, fügt man Zucker und Essig dazu. Bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten weiterköcheln lassen bis das Chutney eine kompottartige( da haben wir es wieder) Konsistenz hat.

Passt wunderbar zu würzigem Käse, Fisch, Lamm oder wie in England gern gegessen: zu Schweinekotletts.

hat ein bisschen was vom Rentnerbeige, kann man aber aufwerten

Das Rezept ist aus dem wunderbaren Buch von Elisabeth Raether “Wochenmarkt “,
eine Sammlung von Rezepten aus dem Zeitmagazin.

Viel Spaß beim Nachkochen und der ( Neu) Entdeckung von Rhabarber.
Eure

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