Es ist schon einige Zeit vergangen seit meinem letzten Blogbeitrag. Das liegt zum einen daran, dass wir unseren jährlichen Skiurlaub hatten. Gemeinsam mit dem weltbesten Ehemann. Berge, Sonne, Schnee, Zweisamkeit, Spaß, Skifahren satt, gutes Essen- unsere Zeit im Januar.

Und da habe ich schon mal alles andere herum um mich vergessen. Mit schönen Gedanken, Ideen und tollen Fotos im Gepäck dann zurück. Das ist der eine Grund meiner Schreibleere.

hier noch ganz die Pistenkönigin

Der andere Grund ist nicht so romantisch, denn leider war es uns dieses Jahr nicht vergönnt die schönen Tage entspannt ausklingen zu lassen.

Aus verschiedensten Richtungen kamen Ereignisse auf uns zu, die nun alle Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Und zwar ganz und gar und an den empfindlichsten Stellen unserer Basis.

Kennt ihr das auch? Aus tiefstem Urlaubsgroove in einen Alltag, der das schöne Gefühl zusammenstürzen lässt wie ein Kartenhaus. So ein mentaler Blitzeinschlag unvorbereitet die behagliche Idylle.

Während ich das hier schreibe, kann ich mir kaum vorstellen, vor 2 Wochen noch an einem sonnigen Tag Skigefahren zu sein. Einfach weg, unwirklich! Als wäre das nie gewesen.

Da sitze ich nun, als Stressbewältigungstrainerin, ganze Koffer voller Strategien, diese Situation zu bewältigen und stelle fest: da geht nicht viel.


Zu wenig, um mich gut zu fühlen, aber genug, um mich nicht noch tiefer reinziehen zu lassen.

Das ist doch schon einmal ein Anfang, oder?

Und das genau empfinde ich schon als ersten Erfolg. Miese Gedanken stoppen, die Situation versuchen zu akzeptieren, oder locker das Gegenteil zu denken. Ohne Muss, einfach mal ganz frech. Wie wäre es, wenn es wieder schön ist? Und was ist das Positive an dieser Situation? Nur so ein bisschen positiv, klein denken ist hier das Mittel der Wahl.

Durchatmen und in Gedanken bewährte Strategien durchgehen. Was geht immer, was ist das kleinste Lichtlein was da brennt?

Meine kleinen Lichtblicke:

Schreiben–  in Hefte, ungefiltert, unzensiert ohne  Bewertungen, ohne das Denken, dass ich das einmal irgendwann lesen möchte. Die Hefte verbrenne ich wenn sie voll sind.

Luft und Bewegung– raus in die Natur mit den Hunden, oder auch ohne

Aufräumen– Ja, ob ihr es glaubt oder nicht: aufräumen kann Spaß machen. Gerade wenn um mich herum mentales Chaos herrscht. Ordnen!

Freunde– ich suche mir dann eine Person aus meinem Freundeskreis, die ich um Rat bitte. Aber inzwischen nur eben eine Person. Sonst gerate ich persönlich schnell in ein Jammertal, wenn ich noch mit mehreren Menschen spreche. Als Hypnosetherapeutin kann ich phantastische Problemtrancen bei mir und anderen hervorrufen:-)

Während ich das hier so schreibe, merke ich, dass da schon mehr geht. Meine Gedanken ordnen und klären sich ein wenig.

Auch wenn sich an den Problemen von außen vielleicht noch wenig Veränderung einstellt, ich fange an, die Dinge anders zu sehen, sie verlieren ein schon wenig von ihrem Schrecken. Entkatastrophieren sich, wie der Stressbewältigungstrainer so schön sagt.

Da geht doch mehr.

auch die Sonne scheint wieder

Mit diesem Einblick in mein persönliches Stresserleben möchte ich euch zeigen, dass auch Profis wie ich, das Rad nicht neu erfinden. Das es im Leben von uns allen Situationen gibt, die uns überfordern, Situationen, denen wir uns (scheinbar hilflos) ausgesetzt fühlen. Und da nützt dann eben auch keine Ratschläge (sind eben Schläge), oder krampfhaft positives Denken.

Ganz, ganz kleine Schritte, wirklich winzig Mäuseklein am Anfang helfen dabei. Und das Wissen, auch wenn es in der Situation ganz weit hinten in der letzten Ecke schlummern sollte, dass jeder von uns etwas tun kann, um sich besser zu fühlen. Garantiert.

Und so geht es auch mir schon wieder viel besser. Ich sehe Dinge klarer und auch schon ein wenig entspannter.

Und natürlich fallen uns in solchen Momenten die “richtigen” Bücher zu.

Bei mir:

Bitte nicht helfen! Es ist auch so schon schwer genug: (K)ein Selbsthilfebuch Taschenbuch – 2011

von Jürgen Hargens
Hatte ich vor 3 Wochen  in der Bücherei bestellt und es war genau passend in meiner Hand. Da hat das Unterbewusstsein wohl schon vorgesorgt.

Also alles läuft und ich finde es gut, diese Erfahrung mit euch zu teilen.
Eure

…die schon den nächsten Skiurlaub in 6 Wochen intuitiv vor 3 Wochen gebucht hat. Auf ein Neues!